Das erste Mal
Inspiration,  Laufen

Das erste Mal

…tat noch weh, das zweite Mal nicht mehr so sehr und heute weiß ich noch ganz genau wie ich im Sommer 2009 mit dem Laufen angefangen habe.

Mit billigen Schlappen vom Discounter, die mehr sportlich aussahen als sie es in Wirklichkeit waren, habe ich meine ersten Gehversuche alleine im Wald unternommen. In meinen Baumwollklamotten habe ich geschwitzt wie ein Schwein. Eine perfektes Opfer für Mücken und Sch(m/w)eißfliegen.

„Musik“ kam aus dem Wald oder vom iPod. Meistens war es jedoch das quälende Schnaufen und der schleppende Schritt, der mir monoton in den Ohren lag. Keine GPS-Uhr, keine Smartphone. Ich habe meine Laufstrecken manuell in Google Maps nachgezeichnet. Es war ernüchternd zu sehen, dass die gefühlten 1o Kilometer doch nur 3 waren.

Ich hätte mich selber nicht sehen wollen. So habe ich damals gedacht. Heute denke ich anders: das war eine geile Zeit. Verdammt anstrengend aber aufregend. Es gab immer wieder was neues zu entdecken, jeder neue Streckenabschnitt war ein neues Abenteuer. Die ersten 5 Kilometer am Stück; ein wahres Erfolgserlebnis.

Jeder Läufer kennt solche oder ähnliche Erlebnisse. Deswegen sollte man sich als Laufanfänger keine Gedanken darüber machen was andere über einen denken. Du kannst schwitzen wie ein Schwein und das ist verdammt geil.

Mein Körper kam damals mit der vielen Bewegung nicht sofort zurecht. Ich hatte ein kribbeln in den Füßen und gelegentlich meldete sich mein Kreislauf zu Wort. Dann habe ich auf meine innere Stimme gehört und einfach eine Pause eingelegt. Dazu brauchte ich auch keinen Trainingscomputer oder ähnliches.

Momentan ist es bei uns (also dem Laufen und mir) wie bei einem alten Ehepaar: trotz allen Höhen und Tiefen sind wir über die Jahre gesehen glücklich miteinander. Nur fehlt manchmal dieses aufregende Gefühl wie beim ersten Mal, die wirkliche Bewährungsprobe ist nun einmal der Alltag.

4 Kommentare

  • ultraistgut

    “ Nur fehlt manchmal dieses aufregende Gefühl wie beim ersten Mal “ das kann man – so geht es jedenfalls mir nach gelaufenen 37 Jahren – sich immer wieder aufs Neue holen, in dem man neue, andere Herausforderungen besteht, und jedes Mal ist es schön, anders schön, wenn man glücklich im Ziel einläuft !

  • lebedraussen

    Hallo Daniel,
    ich war am Samstag mit Billigtretern laufen, weil ich sonst ja kaum draußen laufe, sondern mich den Kursen im Club widme. End vom Lied: Knieschmerzen. Jetzt kaufe ich mir endlich mal vernünftige Laufschuhe, denn draußen sporteln ist einfach super 🙂
    Mach weiter so!
    LG, Bianca

    • Pooly

      Ich bin mit meinen Billigschuhen teilweise Strecken über 10 Km gelaufen. Schmerzen (okay ein paar Blasen) hatte ich nie, aber ein passender Schuh muss schon sein.

      Indoor Sport ist überhaupt nicht mein Ding.

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.