Gründe für das Laufen
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5 Fragen und Antworten warum du mit dem Laufen anfangen solltest

Im Laufe der Zeit haben mich schon viele Menschen gefragt, wie und warum sie mit dem Laufen anfangen sollen. Vielleicht können meine persönlichen Erfahrungswerte dem einen oder anderen Laufwilligen weiterhelfen.

1. Warum soll ich überhaupt Laufen?

Laufen ist wohl die natürlichste Bewegungsform des Menschen. Über Jahrhunderte waren wir als Jäger und Sammler stundenlang auf unseren Beinen unterwegs. Heute sind wir durch die zunehmende Mobilität immer unbeweglicher geworden. Laut WHO sollen wir 10.000 Schritte am Tag laufen, im Durchschnitt schaffen wir es aber vielleicht geradeso auf 4000 Schritte.

Joggen oder Laufen ist daher ein idealer Ausgleich zu unserem modernen Alltag. Es ist ein relativ günstiges Hobby und du kommst sehr schnell in Kontakt mit Gleichgesinnten. Es kommt deiner Gesundheit zu Gute, dein Kopf wird frei und du bist häufig in der Natur unterwegs. Bewegung gehört zum Menschsein dazu.

2. Woher soll ich die Zeit nehmen?

Zeit ist wichtig, Zeit beherrscht unseren Tagesablauf und trotzdem ist Zeit in den meisten Fällen nur eine Ausrede. Man muss eigentlich nur die Prioritäten verändert setzen. Wenn du regelmäßig Laufen willst, dann stelle andere Dinge in den Hintergrund und organisiere deinen Alltag anders. Oftmals sind es nur irgendwelche Gewohnheiten, die unnötige Zeit stehlen. Der Durchschnittsdeutsche schaut immer noch sage und schreibe 3 bis 4 Stunden Fernsehen am Tag. Wenn du der Meinung bist, dass es wegen der Kinder nicht geht, dann nimm sie einfach mit. Es gibt nur wenige Kinder die keinen Spaß an Bewegung haben. Es wird anfangs ja ohnehin nicht gleich ein Marathon werden.

Integriere den Sport in deinen Alltag und sobald das Laufen zur Gewohnheit geworden ist, stellt sich die Zeitfrage nicht mehr. Neudeutsch könnte man es auch Quality Time nennen. Mit der Zeit wird dein Körper durch den Sport auch im alltäglichen Leben leistungsfähiger und produktiver.

3. Welche Ausrüstung brauche ich?

Grundsätzlich brauchst du für den Anfang nichts anderes als Shirt, Hose, Sportsocken, Schuhe und vielleicht eine Mütze. Sobald das Laufen aber eine etwas „ernstere“ Angelegenheit wird, ist passende Laufkleidung zu empfehlen. Gerade für die Wintermonate ist es ratsam entsprechend atmungsaktive Kleidung zu kaufen. Du musst nicht gleich ein Vermögen ausgeben, sehr oft haben Discounter gute Laufbekleidung im Angebot. Nach oben hin sind natürlich keine Grenzen gesetzt. Bei Laufschuhen kann ich nur einen Rat geben: suche ein gutes Fachgeschäft auf und bezahle für eine kompetente Beratung lieber ein paar Euro mehr. Ein passender Laufschuh ist das A und O, die Preise liegen meistens um die 130.- €.

Natürlich kannst du während des Laufens dein Smartphone mitnehmen und Musik hören. Statt eines Sportarmbands empfehle ich dir einen Laufgürtel. Geld in eine GPS Uhr würde ich auch erst später investieren. Eine einfache Pulsuhr kann allerdings sehr sinnvoll sein (siehe Punkt 4), das kann recht schnell in eine Materialschlacht ausarten (ich weiss wovon ich spreche).

Wie fange ich am besten an (ohne dabei komisch angeschaut zu werden)?

Fange nicht zu ambitioniert an. Gib deinem Körper Zeit, sich an das Laufen zu gewöhnen. Laufe möglichst so, dass du dich noch problemlos mit jemanden unterhalten kannst und finde so dein Wohlfühltempo. Wichtig ist, dass du gerade am Anfang keinen zu hohen Puls bekommst, da dies für dein Training kontraproduktiv wäre. Pauschal sagt man, ein Puls um die 130 ist optimal. Diesen kannst du z.B. mit einer relativ günstigen Pulsuhr überwachen. Es gibt auch Bluetooth Brustgurte die du mit deinem Smartphone koppeln kannst. Schnelligkeit und Zeitmessung sind anfangs aber erst einmal vollkommen unwichtig. Versuche nach und nach deine Strecken zu erweitern, der Rest kommt ganz von selbst. Wer es langsam angeht und auf seinem Körper hört, kann nicht allzu viel falsch machen. Der größte Fehler ist gar nicht erst anzufangen.

Hast du irgendwelche gesundheitlichen Beschwerden, Gelenkprobleme oder starkes Übergewichtig? Dann ist es ratsam vor deinen ersten Versuchen einen Arzt aufzusuchen. In den meisten Fällen wird er dich bestimmt nicht vom Laufen abhalten, dir aber Tipps mit auf den Weg geben, worauf du ganz speziell für dich achten musst.

Als blutjunger Anfänger wirkt man noch lange nicht so gelassen und routiniert wie ein Läufer mit jahrelanger Erfahrung. Wenn du dich auf den letzten Kilometern mit einem hochrotem Kopf keuchend über die Straße schleppst, kann es manchmal vorkommen das du von anderen Passanten seltsame Blicke erntest. Da gibt es nur zwei Möglichkeiten: Entweder du trainierst alleine an einem abgelegenen Ort oder dir sind die Reaktionen von Menschen, die höchstwahrscheinlich ihren Hintern selbst gar nicht hoch bekommen, einfach egal. Neid ist die höchste Form der Anerkennung. Von anderen Läufern wirst du zu 98% nur aufmunternde und motivierende Worte bekommen. Es ist noch kein Meisterläufer vom Himmel gefallen, jeder ist einmal ganz unten angefangen. Ein paar Vollidioten gibt es allerdings immer.

5. Wie halte ich mich bei Laune, um nicht die Motivation zu verlieren?

Ich kenne es selbst von früher: man nimmt sich fest vor mit dem Laufen anzufangen, die ersten Wochen verlaufen prima und irgendwann schleichen sich die ersten längeren Pausen ein. Du kommst nicht mehr in den Flow, dir fehlt die Motivation und nach ein paar Wochen hat der innere Schweinehund wieder Oberhand gewonnen. So pauschal es auch klingen mag: was zählt ist dein Wille.

Du musst das Gefühl bekommen das bisher erreichte nicht so schnell wieder aus der Hand geben zu wollen und das schaffst du durch (kleine) Erfolge. Für mich war es am Anfang immer wieder ein Erfolg eine längere Distanz als geplant gelaufen zu haben. Also habe ich immer Routen gewählt, die ich je nach Verfassung ggf. erweitern konnte. Ein Laufpartner mit etwas mehr Erfahrung, um dich in schwierigen Momenten wieder zu motivieren, ist ebenfalls von Vorteil.

4 Kommentare

  • Shan Dark

    Sehr gute, praktische Tipps. Ich laufe ja nun schon länger und auch recht regelmäßig. Ich habe für den Start noch den tipp, dass man ja die Strecke nicht gleich durchlaufen muss, sondern auch abwechseln kann in den ersten zwei Wochen zwischen Laufen und schnellem Gehen. Das macht es vllt. für den ein oder anderen auch leichter. Und es müssen auch keine riesigen Strecken sein. Mir reichen nach wie vor meine 6-7 km, für mehr möchte ich auch keine Zeit investieren. Wenn man das 2-3x pro woche läuft, erreicht man auch schon ein prima Fitness-Level.

  • Yvonne

    Wann kommen endlich die Tipps warum man es auch manchmal einfach besser lassen sollte?

    Vermutlich gar nicht. Weil Laufen für euch Läufer ja so etwas wie eine unantastbare Religion ist!

    • Pooly

      „Vermutlich gar nicht. Weil Laufen für euch Läufer ja so etwas wie eine unantastbare Religion ist!“

      Laufen als unantastbare Religion ist ein wenig übertrieben. Ich würde das so nicht stehen lassen. Aber es ist eine Leidenschaft und da ist man vielleicht manchmal ein wenig übermotiviert.

      Mein Gedanke ist eigentlich Menschen generell zu mehr Bewegung zu motivieren, es muss ja nicht unbedingt das Laufen sein. Laufen ist nun einmal mein Hobby und darum geht es hier in erster Linie.

      Wenn du mehr dazu zu sagen hast kannst du auch gerne einen Gastartikel schreiben…

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